CD 1
· Sturmzeit 8.19
(T.: Jura Soyfer · M. & Arr.: Sabina Hank)
Der Weg ist weit
Und fern die Rast.
Es pfeift die Zeit
Vom Sturm erfasst
Dir gellend um die Ohren.
Ein Flügelschlag
Streift dir durchs Haar-
War das ein Tag?
War das ein Jahr?
Verflogen und verloren...
Was du getan,
Geht über Board
Der Hurrikan
Reißt alles fort,
Er reißt dein Kleid in Fetzen.
Was rings geschieht,
Ist längst verweht.
Du hörst das Lied,
hörst das Gebet
Kaum im Vorüberhetzen.
Das Sterben jagt
Dem Leben nach
Ein Morgen tagt...
Ein Mensch zerbrach...
Im Tod verklingt
Ein >>Ca ira<
Ein Stern versinkt,
Er schien so nah,
Nun regnet´s bitt´re Tränen.
Der Weg ist weit
Und fern die Rast
Und Müdigkeit
Hat dich erfasst.
Du willst die Augen schliessen.
Und dennoch
Schliess die Augen nicht
Dem Sturme blick
Ins Angesicht,
Denn du sollst alles wissen!
Aus „Der Lechner-Edi schaut ins Paradies“ (Textbearbeitung: S.Hank)
· Länder Werden Karten 5.55
(T.: Jura Soyfer · M. & Arr.: Sabina Hank)
Noch eine Insel und noch eine Küste
Wieder ein Stromlauf und wieder ein Wald
Und noch eine Wiese, und noch eine Wüste-
Es gibt keine Grenze, es gibt keinen Halt.
Noch eine Goldgrube, noch zwei Buchten
Wie Heuschrecken brechen sie hungrig herein
Und stürmen die Berge, und kriechen durch Schluchten
Und zeichnen die Beute fein säuberlich ein.
Wo blüht im Land noch unentdeckt
Ein Apfelbaum im Garten?
Wo ist der Globus unbefleckt?
Er wird bekleckt und abgesteckt
Und Länder werden Karten
Und Länder werden Karten
Und Länder werden Karten
Und Länder werden Karten
Noch eine Karte und noch eine Karte,
So lang bis es tausend und Tausende sind
Man wird sich beeilen, sie schnell zu verteilen:
Ein Weltbridgeturnier ohne gleichen beginnt.
Aus „Broadway-Melodie 1492“ (Textbearbeitung: S.Hank)
· Wanderlied 6.15
(T.: Jura Soyfer · M. & Arr.: Sabina Hank)
Der Sommer ist verglommen,
Der Herbst hat ausgeweint,
Nun ist der Winter kommen,
Der bitterböse Feind.
Die Erde liegt im Leichenhemd
Und war einst jung und bunt.
Was suchst du noch, du bist hier fremd
Mein Bruder Vagabund.
Und springt dir an die Waden
Der scharfe Winterwind!
Du bist nicht eingeladen,
Wo sie besoffen sind.
Dich ruft kein Wirt zum heißen Punsch
Um Sankt Silvesters Stund:
Ein Rabe krächzt den Neujahrswunsch
Mein Bruder Vagabund.
Such dir das Land, das dir gehört
Auf diesem Erdenrund.
Such nicht Astoria,
mein Bruder Vagabund.
Und ist das Herz vom Hoffen müd
Und sind die Füsse wund-
Marschiere weiter, sing dein Lied,
Mein Bruder Vagabund.
Und wär der Himmel droben
Von Samt und von Brokat,
Und Sternlein eingewoben,
Ein jedes ein Dukat-
Wär keiner, der die Leiter stellt,
Daß man sie holen kunnt.
So ist die Zeit, so ist die Welt
Mein Bruder Vagabund.
Aus „Wanderlied“ & „Willst du, zerlumpter Geselle...“ aus „Astoria“ (Textbearbeitung: S.Hank)
· Wenn Der Himmel Grau Wird 8.04
(T.: Jura Soyfer · M. & Arr.: Sabina Hank)
In weiter Ferne sind verblaßt
Die Sterne, unsre Brüder.
Als eine bleiern graue Last
Senkt sich der Himmel nieder.
Der Mensch erwacht in seinem Leid
Zum Mord und zum Gebete.
Der Atem einer kranken Zeit
Geht keuchend durch die Städte.
Oooooh
Steh auf und geh und hoffe nichts,
Oooooh
Der Himmel wird nicht hell.
Heut wird ein ArmeLeute Tag
Voll Schweiß und Blut und Tränen.
Heut ist ein Tag vom alten Schlag,
Nicht der, den wir ersehnen.
Nicht der, der uns im Traum erschien,
Gekrönt von hundert Sonnen.
Da blühend stand im ew´gen Grün
Die Welt, die wir gewonnen.
Oooooh
Steh auf und geh und hoffe nichts,
Oooooh
Der Himmel wird nicht hell.
Aus „Der Lechner-Edi schaut ins Paradies“ (Textbearbeitung: S.Hank)
· A Bisserl Bitter 6.36
(T.: Jura Soyfer · M. & Arr.: Sabina Hank)
Die Erde ist seit eh und je
Ein schöner runder Jausentisch
Mit Guglhupf, Weinberln und Kaffee
Deckt sie sich immer wieder frisch.
Die einen sitzen froh am Rand
Und füllen´s Wamperl sich in Ruh,
Die andern stehen umanand
Und schauen von der Weiten zu.
Die könnten mit Geschrei und Lärm
Den Appetit uns zwar verderb´n
Jedoch die Hausfrau hat´s im Griff
Und kennt da manchen guten Kniff:
A bisserl bitter
Und a bisserl Zucker,
Dann schluckt das Bittre
Auch der ärmste Schlucker.
A bisserl Heißes
Und a bisserl lau,
A bisserl Würziges,
Doch nie zu rauh!
A bisserl echt und recht viel Ersatz
Ja, das Rezept is a wahrer Schatz.
Es bleibt in den Köpfen, ob d´Welt auch verweserlt:
´s wird nix verbröserlt.
Und wenn am Morgen um die Zeit
Die alte Erde nimmer steht-
Der Mensch bleibt gleich genau wie heut!
Bis zum Moment, wo´s untergeht.
Er singt und lacht und bringt sich um,
Er liebt und hungert, stiehlt und raubt,
Ist net gar g´scheit, und net gar dumm
Und tut meist das, was ihm erlaubt.
Und der, für den der Tisch gedeckt,
Jaust rüstig weiter, weil´s ihm schmeckt
Und der, der sich ums Resterl plagt
Der schluckt was man ihm eingebrockt.
A bisserl bitter
Und a bisserl Zucker,
Dann schluckt das Bittre
Der ärmste Schlucker.
A Tröpferl Dummheit
Und a Schipperl Lug,
A Körnderl Wahrheit is
da mehr als g´nug
A bisserl echt und recht viel Ersatz.
Ja, das Rezept is a wahrer Schatz.
Es bleibt in den Köpfen, ob d´Welt auch verweserlt:
s´wird nix verbröserlt.
„Chansons der Titze-Tante“ aus „Der Weltuntergang“ (Textbearbeitung: S.Hank)
· Samma Scho Menschen? 8.08
(T.: Jura Soyfer · M. & Arr.: Sabina Hank)
Menschen sind wir einst gewesen
Oder werden´s eines Tages wieder sein,
Wenn wir gründlich von alldem genesen.
Aber sind wir heute Menschen?
Wir sind der Name auf dem Reisepaß.
Wir sind das stumme Bild im Spiegelglas,
Wir sind das Echo eines Phrasenschwalls
Und Widerhall des toten Widerhalls.
Samma scho Menschen?
Oder miass mas erst wean?
Wonn moch ma di Augn auf?
Und wonn woi ma wos hean?
Und wemma amoi Menschen san
kemmas dann a bleibn?
Oder ist der Preis zu hoch
um immer Mensch zu sein?
Längst ist alle Menschlichkeit zertreten
Wahren wir doch nicht den leeren Schein!
Wir, in unsern tief entmenschten Städten.
Sollen uns noch Menschen nennen?
Soll der Mensch in uns sich einst befreien,
Gibt´s dafür ein Mittel nur allein:
Stündlich fragen, ob wir Menschen seien,
Stündlich uns die Antwort geben: Nein!
Samma scho Menschen?
Oder miass mas erst wean?
Wonn moch ma di Augn auf?
Und wonn woi ma wos hean?
Wir sind das schlecht entworfne Skizzenbild
Des Menschen, den es erst zu zeichnen gilt.
Ein armer Vorklang nur zum großen Lied.
Ihr nennt uns Menschen? Wartet noch damit!
„Lied des einfachen Menschen“ aus „Der Weltuntergang“ (Textbearbeitung: S.Hank)
· Matrosenlied 10.15
(T.: Jura Soyfer · M. & Arr.: Sabina Hank)
Wenn´s dir daheim nicht mehr gefällt,
Dann zieh hinaus wohl in die weite Welt.
Und wird zu eng dir deine Zeit,
Dann zieh hinaus wohl in die Ewigkeit.
Wandre, Brüderlein, wandre!
Wandre, Brüderlein, wandre!
Und wird zu eng dir deine Zeit,
Dann geh und such dir eine andre!
Und hat der Sturm das Schiff erfaßt,
Dann lach und bind dich lachend an den Mast.
Und hast du deinen Weg verlorn,
Dann lach und guck nur immerzu nach vorn.
Wandre, Brüderlein, wandre!
um immer Mensch zu sein?
Wandre, Brüderlein, wandre!
Und wird zu eng dir deine Zeit,
Dann geh und such dir eine andre!
Und ist am Globus nicht gebucht
Die Welt, die neue Welt, die du da suchst,
Brüderlein, laß dich nicht erschrecken!
Du wirst deinen Kontinent schon selbst entdecken!
Wandre, Brüderlein, wandre!
Wandre, Brüderlein, wandre!
Und wird zu eng dir deine Zeit,
Dann geh und such dir eine andre!
Aus „Der Lechner-Edi schaut ins Paradies“ aus „Der Weltuntergang“ (Textbearbeitung: S.Hank)
Line-Up:
Willi Resetarits, Gesang & diatonische Harp
Sabina Hank, Gesang & Klavier
Gerald Preinfalk, Altsaxofon & Bassklarinette
Georg Breinschmid, Bass
CD 2
· Alanech Fia Dii 5.50
(T.: H.C.Artmann · M.: Willi Resetarits)
i mechad me diaregt fia dii
en a blumanschdandal fazauwan
alanech und grod nua fia dii
med haud me und hoa me fazauwan
en a schdandal foi duipm und rosn
foi draureche astan und nökn
en suma r en heabst und en winta
bei dog und bei noch one z wökn
und ima hed e daun offm
und ima ded a daun woatn
auf da belarea oda bein e-wong
oes wia r a lewentecha goatn
und nimoes schberad e zua...
und rinat da reng aa r en suma
so brenat da mond ma r auf d nocht
und schneiwad s en winta r an schnee
so scheinat bei dog me de sun au
mia wuarat des woatn net z fad
qenad s sogoa met da zeidund
schaurat da bein umschdeing daun zua
med ana frischaufbliadn freid...
zwoa kentad e daun ned fon fleg
und schdingad nua schdüü wisawii
owa r a jez bukee wos auf mia waa
waa r umsunzt
und alanech fia dii...
waa r umsunzt
und alanech fia dii...
Aus „Med ana schwoazzn Dintn“
· En An Schbedn Heabst 4.40
(T.: H.C.Artmann · M.: Willi Resetarits)
fua da dia rengd s
un en ma rengd s
jo da heabst is en mia
grod wia draust
jetzt singd scho da rob
iwan suma sein grob
und da himö is driab
das s am graust..
und da wind dea riad um
ea r alaa is ned schdum
ea schraufd se
duach moak und duach boaowa
d fegl san schdad
d blia r und d blaln fawad
und mii drugt mei heazz
wia r a schdaa...
Aus „Med ana schwoazzn Dintn“
· Immer Die Vögel Des Himmels 5.21
(T.: H.C.Artmann · M. ↦ Arr.: Sabina Hank)
der lange blaue
strand zaudert
silbern im morgen
die rote sonne
beginnt
schönes emblem
auf der brust
eines engels
küß du mich
mit deinem mund
tagnahe
wie ein falke
wie ein ziel
wie ein ferner
weißer punkt
wie eine flagge
weitab
im frühlicht
immer die vögel
des himmels
Aus „Hirschgehege & Leuchtturm“
· Liad En Suma 4.19
(T.: H.C.Artmann · M. ↦ Arr.: Herbert Berger)
schau ma se gengseitech en d aung eine:
feleicht gibt s drinad wos z seng!
feleicht sich i deine dram drin
und du sixt de mein drin
wia bluman duach s fenzta r en reng...
huach ma se gengseitech en d uan eine:
feleicht gibt s drinad wos z hean!
feleicht hear i deine dram drin
und du heast de mein drin
wias s gnistan fon gas en d ladean...
beiß ma se gengseitech en mund eine:
feleicht gibt s drinad wos z gschbian!
feleicht gschbia r i deine dram drin
und du gschbiasd de mein drin
wia schmetaling wos nemanaund fliang...
Aus „Med ana neichn schwoazzn Dintn“
· Fliang 4.19
(T.: H.C.Artmann · M. ↦ Arr.: Herbert Berger)
a glans mal
en an madrosnqandl
en da sun
unta r an nußbam
und zwa robm
de was ia
en heabst bringan
a weiße woikn
duach n blaun himö
fliang fliang
fliang mechad e hoed kena
one maschinarii
wia r a fogal
auf fligln...
a glana bua
en an madrosnqandl
en reng
unta r an bopöbam
und zwa daum
de wos eam
es früjoa bringan
a blaua himö
duach d weißn woikn
fliang fliang
fliang mechad e hoed kena
one maschinarii
wia r a fogal
auf fligln...
Aus „Med ana neichn schwoazzn Dintn“
· Aum Eaxtn Is S Ma R One Dia 7.06
(T.: H.C.Artmann · M.: Willi Resetarits)
aum eaxtn is s ma r one dia
um fire in da frua
waun d easchtn aumschln schrein
i bring ka aug ned zua
en dera weißn frua
waun s fire schlogt
und ole aumschln schrein
i kent ma s heazz ausreißn
um fire in da frua
und auf de gossn schmeißn
waun d aumschnl schrein
en suma en da frua
alaech
one dia
und d aumschln schrein
en suma en da frua
waun d aumschln schrein
und de sun hinta da donau
frischqoschna r aufschdeigt
alanech
one dia
en dera weißn frua...
Aus „Med ana schwoazzn Dintn“
· Heit Bin E Ned Munta Wuan 5.55
(T.: H.C.Artmann · M. ↦ Arr.: Sabina Hank)
heit bin e ned munta wuan
wäu ma r unsa bendlua
schdeeblim is...
heit bin e ned munta wuan
und i schlof
und i schlof
und i schlof
und draut da schnee foed ima mea
und de drossln dafrian und de finkn
und de aumschln und d daum aufm doch..
und dea schnee foed ima mea
und dea drad se
und drad se
wia r a fareisz ringlschbüü
und kumd ma bein fenzta r eine
mocht ma r en bagetbon gaunz weiß fua mein bet
wiad hecha r und hecha fua mein bet
und schdet do und schaud me au
wia r a engl med ana koedn haund..
und i schlof
und i schlof
und if schlof..
heid bin e ned munta wuan
de bendlua schded no ima
und dea schneeane engl schdet doo
und schaud me au wia r e so ausgschdregta doolig
und mei schlof is scho soo diaf
das ma glaaweis und launxaum
winzege schdeandaln aus eis
en de aungbram
zun woxn aufaungan...
Aus „Med ana schwoazzn Dintn“
Line-Up:
Willi Resetarits, Gesang
Sabina Hank, Gesang & Klavier
Herbert Berger, Tenorsaxofon & chromatische Harp
Alex Meik, Bass
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